Das ist ein Gastbeitrag von Juliane über eine Mezcal Tour in Oaxaca. Sie ist als freie Reiseberaterin spezialisiert auf ihr Lieblingsland: Mexiko.
Weitere Infos und ihren Blog findest du auf viajane.de.
Oaxaca ist wahrlich mein Traum von Mexiko. Ich war schon mehrmals in dem Bundesstaat unterwegs, ging durch die Gassen der gleichnamigen Stadt, besuchte den Markt, das Museum und reiste in der Umgebung umher. Es liegt nur nahe, dass man (wenn man schon mal dort ist) auch eine typische Mezcal-Brennerei besucht. Schließlich ist Oaxaca die Region, in der Mezcal hauptsächlich hergestellt wird. Die anschließende Verkostung gehört dazu, wie die Azteken zu Mexiko.
Übersicht
Unsere Tour durch Oaxaca
Es war ein warmer und sehr sonniger Tag im mexikanischen Winter. Wir hatten für diesen Tag eine Tour durch Oaxaca vorgesehen. Dabei wollten wir den Árbol del Tule bestaunen, in den Becken bei Hierve el Agua planschen, die Pyramide in Mitla erkunden, den Kunsthandwerkern in Teotitlán del Valle über die Schulter schauen und zum krönenden Abschluss Mezcal trinken.
Der Plan klang gut und vor allem zum Ende hin auch recht spaßig. Wir bestiegen den Minibus zusammen mit einem Pärchen aus Frankreich, zwei Freundinnen aus Kanada und einem Traveller aus den Niederlanden. Eloy unser Tourguide stellte sich uns vor und erläuterte den Tagesablauf.
Árbol del Tule und Teotitlán del Valle
Wir fuhren aus der Stadt raus, staunten über den überdimensionalen Árbol del Tule, ein wirklich unfassbar großer und dicker Baum. Anschließend stand Teotitlán del Valle auf der Agenda. Wir schauten geduldig dabei zu, wie die Familie die Wolle zu einem Faden verarbeitete und anschließend färbte. Die schicken, handgewebten Teppiche aus dem Showroom, fanden leider keinen Platz mehr in unseren Backpacks, also verließen wir das Dorf ohne Souvenir und machten uns auf den Weg zu meinem persönlichen Lieblingsort.
Hierve el Agua mit ungeplantem Zwischenstopp
Ich war schon ganz aufgeregt, doch Eloy wollte plötzlich rechts ran fahren. Nanu, wir standen vor den Gebäuden einer Mezcal Brennerei. Zumindest stand draußen in großer Schrift: „Fabrica de Mezcal Artesanal El Rey de Matatlán“. Er gab uns zu verstehen, wir sollen kurz warten. Wahrscheinlich musste er nur schnell zur Toilette, denn die Besichtigung ist ja erst zum Ende der Tour dran. Kurz darauf kam er zurück und hatte zwei Flaschen Mezcal im Arm, samt einer Stange kleiner Becher.
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Die Fahrt in die Berge konnte also nur heiter werden. Wir teilten die Becher im Bus auf und schenkten fröhlich ein, immer der Reihe rum. Das war ein schwieriges Unterfangen, denn der Weg nach Hierve el Agua ist holprig und kurvenreich. Egal, wir leerten eine Flasche und oben angekommen, schwangen wir uns in die Fluten der erfrischenden Becken mitten in den Bergen. Nach einer Stunde sollten wir wieder zurück zum Bus kommen. Wir waren da, nur Eloy und der Busfahrer fehlten. Nach einer kurzen Wartezeit kamen die beiden angetrabt und die Tour nahm ihre Fortsetzung.
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Die lustigste geschichtliche Zusammenfassung in Mitla
Eloy machte den Anschein als sei er ziemlich betrunken, er erzählte uns von den Mayas und Azteken und den in Oaxaca vorkommenden Mixtecen, Zapotecen und weiteren Urvölkern. Die zweite Flasche fehlte übrigens, laut Eloy hätten wir sie in den Bergen verloren. Für uns nicht schlimm, denn nach der Ausgrabungsstätte in Mitla, folgte schon das Ende der Reise, die Mezcal Fabrik. Dort wartete Nachschub.
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Wir saßen also in Mitla unter einem Baum und Eloy erzählte umschweifend wann die Stadt erbaut wurde, dass sie eigentlich als Totenstadt galt, bis mit dem Fall von Monte Alban Zehntausende Bewohner sich hier ansiedelten. Insgesamt wohnten dann wohl 70.000 Menschen in der Region. Das klingt ziemlich viel, vor allem, weil Mitla im Gegensatz zu Monte Alban, beträchtlich winzig ist. Bei jedem dazwischen Schnattern ermahnte uns Eloy mit einem strengen Ausruf „niños!“ Mit einer Zahl, die Eloy ständig wiederholte, im Kopf, „seventythousand people!“, machten wir uns endlich auf den Weg zurück zur Fabrik.
El Rey de Matatlán
Hier schauten wir uns an, wie die Agaven bearbeitet wurden und letztendlich der leckere Schnaps entsteht. Etliche Agavenherzen lagen auf einem Haufen und sahen aus wie übergroße Ananas. Als auch der Letzte unserer Truppe wusste, wie Mezcal gemacht wird, folgten wir Eloy ins Innere des Verkaufshauses.
Ein langer Tresen war schon für uns vorbereitet. Dahinter standen etliche Liköre in sämtlichen Geschmacksrichtungen und natürlich auch der originale Mezcal, mit und ohne Wurm (gusano). Dieser, so wurde uns erklärt, ist jetzt noch ein Überbleibsel aus Tradition, denn früher geriet bei der Verarbeitung immer mal aus Versehen ein Wurm in den Mezcal. Eloy drohte uns an, dass wir nicht eher nach Hause kommen, bis wir alle Sorten durchprobiert haben. Er übernahm die Bar und die Party begann.
Alle Gläser in einer Reihe aufgestellt, schenkte er in einem Strahl ein und feierte seine eigene Fiesta Mexicana mit uns, während die Besitzer nur zuschauten und die Augen verdrehten. Aber sein Plan ging auf: Seine Gruppe bestehend aus ordentlich betrunkenen Europäern und Kanadiern war kauffreudig und noch dazu absolut glücklich. Ich muss ehrlich sagen, dass ich solch eine Tour selten erlebt habe und blicke gern auf diesen Ausflug zurück. Auf der Rückfahrt schlief genau einer im Bus, schreckte von Zeit zu Zeit hoch, brabbelte so etwas wie: „Gracias niños!“ und nickte schnell wieder weg.
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Mexiko ist eine Reise wert!
Mexiko ist ein Land, so unterschiedlich und vielfältig. Wer das Heimatland von Mezcal und Tequila mal kennenlernen möchte, darf sich gern bei mir melden. Ich bin Juliane und Reiseberaterin, spezialisiert habe ich mich auf mein Lieblingsland Mexiko und verspreche, ich finde für jeden das richtige Mexiko!
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